
Die Hecke ist aus mitteleuropäischen Gärten kaum wegzudenken. Sie dienen besonders in eng bebauten Wohnorten hauptsächlich als Sicht-, Lärm- und Betretschutz, ermöglichen dadurch Privatsphäre, können aber auch eine Rolle als ästhetischer Blickfang einnehmen.
Lange Tradition haben Hecken in der Landwirtschaft als Markierung von Grundstücksgrenzen der Felder, als Begrenzung für eigenes Vieh bzw. hindern sie das Eindringen unerwünschter Wildtiere. Ebenso haben sie eine Funktion als Wetterschutz, bremsen den Wind und verhindern so Austrocknung und Bodenerosion von Flächen bzw. gestalten so heute den Aufenthalt im eigenen Garten geschützter und angenehmer in dem sie z. B. je nach Höhe auch Schatten geben.
Ein leichter Heckenschnitt ist ganzjährig möglich. Starke Rückschnitte sind jedoch von 1. März bis 30. September aufgrund der Vogelbrutzeit in Deutschland nicht erlaubt.
Pauschal kann gesagt werden: Ein Schnitt lohnt sich nach dem ersten Frühjahrsaustrieb in Mai und Juni, und anschließend noch einmal im Herbst, um den letzten Sommerzuwachs zurückzuschneiden.
Zu empfehlen ist ein leicht konischer bzw. trapezförmiger Schnitt, was bedeutet, die Hecke sollte unten etwas breiter als oben gehalten werden. Das sorgt zum einen für mehr Lichteinfall für die unteren Triebspitzen, die ohnehin aufgrund einer internen, pflanzenphysiologischen Wachstumshemmung langsamer wachsen, zum anderen verhindert es ein Auseinanderbrechen der Hecke bei starker Schneelast im Winter, in dem der obere Auflagebereich der Hecke möglichst schmal gehalten wird.
Sortiert nach einer in Deutschland gefühlt angetroffenen Häufigkeit in Privatgärten:
Oft, mehr auf öffentlichem Grund und in freier Landschaft findet man auch freier wachsende Wildhecken aus
Hier ist eine Bearbeitung mit der Heckenschere, wie sie in diesem Beitrag geschildert wird, nicht zu empfehlen.
Bevor angefangen wird, empfiehlt es sich zu prüfen, ob entsprechendes Werkzeug vorhanden ist, und wenn nicht besorgt werden muß. Evtl. ist es auch möglich, dieses zu leihen z. B. bei Nachbarn, im örtlichen Baumarkt oder Werkzeugverleih.

Es empfiehlt sich eine akkubetriebene Heckenschere zu verwenden. Motorisierte sind meiner Erfahrung nach zu schwer und laut, kabelbetriebene zu unhandlich durch das mitzuführende Kabel. Zu empfehlen sind fast ausnahmslos alle Modelle von Stihl der Reihe HSA, wenngleich vor allem die am vorteilhaftesten sind, die einen rückentragbaren Akku haben. Denn auch Akkus können auf Dauer schwer sein, besonders die mit ausdauernder Batterie. Nachteil ist, daß die Rückenakkus dementsprechend deutlich teurer in der Anschaffung sind.
Gute Heckenscheren haben i. d. R. folgendes gemeinsam:
- Betrieb durch Festhalten mind. eines Bügels vorne und eines Hebels hinten am Gerät gleichzeitig. So ist sichergestellt, daß keine Hand bei laufendem Betrieb frei ist und in die Messer geraten kann.
- Abstandhalter im körpernäheren Bereich der Messer zur Minimierung der Tiefe bei Schnittverletzungen.

Vor Inbetriebnahme sind die Messer der Heckenschere mit einem Schmiermittel einzusprühen z. B. Ballistol. Auch harzlösende Mittel z. B. Superclean von Stihl sind verwendbar. Diese Behandlung vermindert unnötigen Reibungsverlust und Vibrationen, verlängert die Akkulaufzeit und schont auf Dauer die Maschine.
Beim Einsprühen ist darauf zu achten, daß die einzelnen Messer zu sehen sind. Dann den Strom abstecken bzw. den Akku entfernen und die Messer von beiden Seiten einsprühen. Nach dem Einsprühen die Maschine einmal kurz laufen lassen, damit sich das Mittel gleichmäßig verteilt.

Bei der Leiter ist auf Standfestigkeit und breite, stabile Sprossen zu achten. Ebenso sind verbreiterte Füße mindestens auf einer Seite essentiell. Sie muß ausfahrbar sein, um auf individuelle Höhen eingestellt werden zu können.
Ersatzweise kann sich ein kleines Gerüst empfehlen, welche sich meiner Meinung nach aber oft instabil anfühlen, da je nach Untergrund nicht alle vier Füße perfekt aufsitzen können und daher zu leicht wackeln. Eine Leiter kann auch in unwegsamem Gelände individuell einstellbar besseren Halt bieten.
Wichtig ist, immer auf eine gute Balance zu achten und sich niemals in Positionen zu begeben, die Unsicherheit erzeugen. Falls dadurch Stellen der Hecke nicht zu erreichen sind, lohnt es sich evtl. auch eine Langstiel-Heckenschere anzuschaffen, oder einfach eine Fachfirma zu beauftragen.
Eine Plane kann hilfreich sein, wenn z. B. die Hecke an Beeten oder an Schotterflächen geschnitten wird und dadurch die Aufräum-Arbeiten erleichtert werden können, weil alles was geschnitten wird auf die Plane fällt und zusammengepackt werden kann, und damit nicht mühselig zwischen Stauden oder Steinchen herausgeklaubt werden muß.
Zu beachten ist allerdings, daß dann z. B. Stauden unter der Plane nicht niedergetrampelt werden und hohe, filigrane Stauden durch eine Plane nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden.
Es gibt Gärtner, die empfehlen zwei Pflöcke jeweils am Anfang und am Ende einer Hecke zu schlagen und eine Schnur etwas unter die passende Höhe zu spannen. Dies hilft eine Höhenorientierung beim Schnitt zu haben.
Ich empfehle das jedoch nur bedingt, denn bei zu großer Distanz hängt jede Schnur etwas durch. Außerdem kann die Schnur durch die Schere durchschnitten werden.
Zum Durchschütteln/-pusten/Abrechen der Hecke, besonders nach dem ersten Schnitt lohnt sich ein Rechen oder Laubbläser. Hierbei kann auf verschiedene Modelle zurückgegriffen werden. Möglich sind Rasenbau-, aber auch breite Federrechen, die die abgeschnittenen Pflanzenteile wie einen Kamm aus der Hecke ziehen.
Anschließend können sie auch am Boden genutzt werden, um die Schnittgutreste zusammenzuziehen. Der Laubbläser lohnt sich aber erst, wenn das grobe Material schon weggeräumt wurde, und nur noch feine Reste herumliegen.
Je nach geschnittener Pflanzenart, insbesondere bei Nadelgehölzen, kann auch ein Besen mit Schaufel z. B. auf Asphalt oder Pflaster helfen, das Schnittgut aufzuräumen.
Hier sind Bigpacks zu empfehlen, da diese sehr viel von dem eher leichten Material aufnehmen können. Es sind aber natürlich auch andere Behältnisse möglich z. B. größere Schubkarren, Biotonnen, Planen, Säcke, in kleinteiligen Flächen auch Wannen oder Eimer.



Zusammengefaßt:
1. Werkzeuge bereitlegen
2. Heckenschere schmieren
3. Örtliche Lage erkunden
4. Evtl. Planen auslegen
5. Evtl. Pflöcke schlagen und Schnur spannen
6. Hecke seitlich kürzen, möglichst von unten nach oben
7. Hecke oben kürzen, Leiter passend einstellen
8. Hecke durchschütteln/-pusten/-kämmen/-abrechen
9. Hecke feinschneiden
10. Schnittgut aufräumen
11. Heckenschere und Rosenschere desinfizieren und reinigen