Für Baumfällarbeiten werden zunächst einige wichtige Werkzeuge benötigt. Dazu zählen natürlich eine Motorkettensäge, eine Handsäge, eine persönliche Schutzausrüstung mit Schnittschutzhose und -schuhen, sowie einem Helm mit Ohrschützern und einigen Seilen und Karabinern. Der Baumkletterer benötigt des Weiteren noch eine Leiter und seine spezielle Kletterausrüstung u.a. mit Gurten, Seilrollen, Anschlagmitteln und Steigeisen an den Schuhen um überhaupt hoch zu kommen, sowie noch zusätzlich ein Schnittschutzhemd, da er auch auf Brust- und Kopfhöhe, sowie darüber schneidet. Der Bereich unter und um die Arbeitsstelle sollte idealerweise abgesichert und für Unbefugte nicht betretbar sein, am Besten mit Warndreiecken, -schildern oder Absperrbändern, vor allem wenn an öffentlichen oder passantenreichen Orten gearbeitet wird.

Die Anzahl der Arbeiter ist auch wichtig zu klären. Es sollte zum Baumkletterer noch mindestens ein Bodenarbeiter zur Verfügung stehen, der den Arbeitsbereich sichert und dem höheren Mann assistiert indem er heruntergelassene Äste und Stammteile zuschneidet oder zur Seite schafft und indem er den Kletterer mit Utensilien wie Werkzeugen und Seilen versorgt.

Es gilt vor allen Dingen auch erstmal zu klären, wo genau und warum der Baum gefällt werden muß. Entweder ist er krank oder er steht zu schief und hängt deshalb in andere Grundstücke oder auf ein Gebäude. In beiden Fällen besteht natürlich die Gefahr, daß der Baum komplett umkippen kann und einen immensen Schaden verursacht. Das sind für die Baumarbeiter die herausfordernsten, aber auch gefährlichsten Aufgaben, da ein kranker oder schiefer Baum möglicherweise nicht mehr die nötige Stabilität aufweist um beklettert zu werden, z. B. weil er innen hohl ist oder weil das Holz zerbrechlicher ist, da die Spannung im Holz durch eine Schieflage ungünstig ist. Das muß alles berücksichtigt werden um vor Arbeitsbeginn die Risiken richtig einzuschätzen. Es kann aber auch Fälle geben, wo gesunde, kräftige und aufrecht stehende Bäume gefällt werden müssen, da sie den Grundbesitzern optisch nicht mehr attraktiv erscheinen oder weil sie zu viel Schatten spenden. Diese Aufgaben sind dann vergleichsweise leichter, erfordern aber dennoch ein höchstmaß an Konzentration.

Sind alle Werkzeuge griffbereit, alle Arbeiter ausgerüstet und ist die Arbeitsstelle gesichert und die Risiken abgewägt geht es nun zu der Frage, wie nun die einzelnen Arbeitsschritte lauten, die das Gehölz verschwinden lassen. Im Idealfall reicht unten ein richtiger Schnitt und der Baum ist komplett gefällt. Dafür bedarf es aber genügend Platz, so daß er in eine Richtung fallen kann und dabei nichts anderes beschädigt. In der Regel ist das jedoch nicht der Fall, sondern die meisten Aufträge kommen aus Wohngebieten mit Straßen, Wegen, Gärten, Häusern, Gartenhäusern, Schuppen, Garagen, Hecken und Zäunen. Dort ist einfach kein Platz, wo das Laub- oder Nadelgehölz hinfallen könnte. Deshalb muß der Baum von oben Stück für Stück abgetragen werden. Zunächst begibt sich der Baumkletterer in die Krone und schneidet dabei auf dem Weg alle Äste ab bzw. läßt wenn möglich einen Stümmel des Astes am Stamm um sie für ihn als Abstützpunkt zu lassen. Ist er oben, an dem Endpunkt des Hauptstammes angekommen kann das Abtragen begonnen werden.

Bevor mit der Motorsäge das Holz horizontal durchtrennt wird muß das Stück, daß dann hinunter fallen wird mit einem Seil umschlungen und fixiert werden, da es sonst ungebremst auf den Boden fallen würde. Dieses Seil wird dann um einen anderen Ast oder Baum geschlungen und dann zum Bodenarbeiter heruntergelassen. Es wird durch diese Umleitung das Prinzip eines Flaschenzugs angewandt. Wird der Holzstamm nun durch den Schnitt des Kletterers lose, hält dieses Seil den Fall des Stammstückes auf. Der Bodenarbeiter muß dazu eine Spannung aufrecht erhalten und die Fracht langsam und sicher vertikal ablassen bis sie am Boden zum Stillstand kommt. Dieser Vorgang wiederholt sich solange bis der Baum komplett abgetragen wurde. Die Zweige und Äste, sowie die Teile des Hauptstamms sollten am Boden zugeschnitten und auf einem Haufen oder in einen Transporter geladen werden.