Die Insel der Glückseligen

Antiker chinesischer Mythologie zufolge liegen irgendwo weit, weit östlich der chinesischen Küste fünf Inseln, auf denen die Menschen Unsterblichkeit erlangt haben und in ewiger Harmonie zusammenleben. Hier herrscht sogar Harmonie zwischen Mann und Frau und sogar zwischen Mensch und Natur. Die Unsterblichen fliegen auf Kranichen um die Berggipfel. Die Inseln liegen auf dem Panzer einer riesigen Meeresschildkröte. Daß die chinesischen Kaiser mehrere Expeditionen ausrüsteten, um diese Inseln ausfindig zu machen und den Unsterblichen ihr Geheimnis ihres Lebenselixiers zu entwinden, ist ein Zeichen für die Macht, die dieser Mythos über mehr als ein Jahrtausend auf den Geist Chinas und Japans ausübte. Ungefähr im ersten vorchristlichen Jahrhundert begannen die Chinesen an den Erfolg solcher Expeditionen zu zweifeln. Der Kaiser Wu kam auf die Idee, die Unsterblichen in seinen Palast zu laden. Zu diesem Zweck ließ er einen Garten anlegen, der so gut wie möglich der Landschaft auf den mythischen Inseln nachempfunden war…

- Günter Nitschke in Japanische Gärten

Der Mythos der Inseln der Seligen muß Japan noch vor der Einführung des Buddhismus erreicht haben, denn er wird schon im Nihon shoki, den Annalen Japans (um 720 n. Chr.) erwähnt.

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