Der Münchner Englische Garten im Sommer ¹⁾

Ort: München, Deutschland
Architekt: Friedrich Ludwig von Sckell
Erbaut: 1789 bis 1792 (im Großteil)
Größe: 375 Hektar
Länge des Wegenetzes: 78km
Stil: Englischer Landschaftsgarten

Der Englische Garten in München ist der erste Volkspark, der auch dem Bürgertum zur Verfügung gestellt wurde. Friedrich Ludwig von Sckell gelingt hierbei die geniale Weiterentwicklung des Englischen Landschaftsgartens hin zu einem Park, der dem gesamten Volk zur Verfügung steht. Etwas, was viele weitere Parks weltweit zum Vorbild nahmen, so z. B. der heute weltbekannte Central Park in New York, USA.

Von Sckell hierzu:

Der Zweck solcher Anlagen besteht vorzüglich darin, daß sie dem Menschen zur Bewegung, zu Genuße der freien und gesunden Lebensluft und zum traulichen und geselligen Umgange und Annäherung aller Stände dienen, die sich hier im Schoße der schönen Natur begegnen und erquicken.

In solchen Gärten muß daher auch für das Bedürfnis aller Stände und jeden Alters gesorgt werden. Hier will das Volk gesehen, gefallen und bewundert werden.

Unübertroffen ist folgende Lobeshymne unbekannter Quelle, an eine der schönsten Parkanlage der Welt:

Dich bewundert mein Lied, Englischer Garten. Du schenkst dem müden Wanderer mehr als zu erwarten. Wenn denkende Lustwandler betrachten deine Schöpfung, stets gewährst du heiteres Dasein, gänzliche Ergötzung, sei es abends oder in der früh im goldenen Licht, wenn der Sonnenstrahl durch der Bäume Blätter bricht.

Das ist deines Genius Werk, herrlicher Rumford, denn du warfst der Stände Schranken gänzlich hinfort. Jeder kann sich nun ergötzen in Sckells sinnigem Garten, das gibt es nirgendwo anders als im Englischen Garten. Nur Münchens Bürger sind mit deinem Grün belohnt, mit einem neuen Arkadien, wo die Freiheit wohnt.

Der Kleinhesseloher See, erst 1803 angelegt, orientiert sich hierbei an den Seen zum Park von Blenheim Palace, England, was von Sckell folgendermaßen beschreibt:

Seen von sanften Ufern umschlungen, anmutige Inseln, die zum Besuche auf Kähnen einladen und wo abgesondert von der lärmenden Welt die süße Einsamkeit wohnet, wo die Natur noch unverdorben ihrem schönen Gewande pranget.